46. Ferienfrühstück - müssen es neun Wochen am Stück sein?

wenn ich in den Ferien an meiner Schule vorbeifahre
Quelle: http://echtlustig.com/21507/in-den-ferien-an-der-schule-vorbeifahren

Im Osten Österreichs geht ein ereignisreiches Schuljahr zu Ende und alle Beteiligten freuen sich auf ihre wohlverdiente Pause. Die LehrerInnen können sich von ihren SchülerInnen und den Herausforderungen, die ihnen seitens der Politik gestellt wurden, erholen und unsere SchülerInnen können sich von einem vollbepackten Schuljahr erholen, das immer dichter zu werden scheint. Innerhalb der Schule sind Herausforderungen wie die Zentralmatura zum ohnehin dichten Programm hinzugefügt worden, außerhalb der Schule lastet ein zunehmend höherer Druck zu außerschulischen Aktivitäten. Das Ergebnis: SchülerInnen mit unnötig vielen Symptomen eines Burnouts. Jedes Jahr stellt sich zu Beginn der Sommerferien die Frage, ob es tatsächlich neun Wochen am Stück sein müssen. 


Die SchülerInnen verlieren oftmals ihren Lernrhythmus und brauchen im Herbst jedenfalls einen Monat, um wieder auf Touren zu kommen und für LehrerInnen ist es ähnlich schwer. Um gleich vorweg Stellung zu beziehen: in der aktuellen Jahresplanung ist eine neunwöchige Pause notwendig - für SchülerInnen genauso wie für LehrerInnen. Aber vielleicht könnten die neun Wochen Sommerpause verwendet werden, um das Schuljahr insgesamt etwas zu entkrampfen! Vielleicht wären etwa sechs Wochen Sommerferien ausreichend und die verbleibende Zeit könnte verwendet werden, um mehr Pausen während des Schuljahres zu schaffen. Die Herbstferien sind eine Initiative in diese Richtung. Vielleicht wäre es denkbar, zusätzliche drei Wochen innerhalb des Schuljahres aufzuteilen, damit die SchülerInnen mehr Zeit haben, ein Stoffgebiet aufzusaugen und die LehrerInnen vielleicht neue Impulse für ihren Unterricht bekommen. Die Welt außerhalb der Schule kennt keine neun Wochen Urlaub am Stück, sie kennt allerdings auch nicht die Herausforderungen eines Schulbetriebs. 


Eine Initiative in Richtung einer Reduktion der Sommerferien und Aufteilung der Restferien auf das Schuljahr brächte mehrere Vorteile: Erstens wäre das gesellschaftliche Bild des Lehrberufes nicht mit dem Stereotyp des Sommerurlaubs belastet. Zweitens könnten die SchülerInnen schulische und außerschulische Aktivitäten besser vereinen, zumal der Druck nach immer mehr außerschulischen Aktivitäten, um sich von ihren MitschülerInnen zu unterscheiden, wächst. Drittens könnten die Lehrkräfte neue Impulse im Laufe des Schuljahres leichter unterbringen und den pädagogischen Mehrwert steigern. Viertens sollten sich die Schulleistungen der SchülerInnen durch einen entkrampfteren Zeitplan verbessern. Fünftens wäre die Sommerplanung für Eltern leichter, weil sie ihr Kind etwa drei Wochen weniger „verplanen“ müssten und sechstens wäre die Schule ideell nicht mehr als Gegensatz zum Leben positioniert sondern einem entspannteren Ganzjahresunternehmen näher, was die Einstellung der SchülerInnen zur Schule verbessern sollte. Aber dafür ist eine Diskussion außerhalb gewohnter Strukturen notwendig, denn die aktuellen haben ihre Tücken …