Pädagogik nach Waldorf?

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Quelle: https://pixabay.com/de/buch-bücher-lesen-literatur-958108/ 04.01.2017

Ist die Waldorf-Pädagogik eine echte Alternative? Oder ist ihr Zugang zu esoterisch? Die Innovationsschule beschäftigt sich ausführlich mit pädagogischen Ansätzen fernab des Mainstreams. Alles, was aus der bekannten Struktur auszubrechen versucht, ist interessant. So auch die Pädagogik nach Waldorf, die von Rudolf Steiner gegründet wurde. Aber ist diese Pädagogik nachvollziehbar oder gar empfehlenswert? Natürlich müssen auch hier Vorurteile beseitigt werden.

Das Prinzip

Freunde reformpädagogischer Ansätze können mit den folgenden Begriffen leichter umgehen. Zentral für die Waldorf-Pädagogik ist die soziale Dreigliederung in die Freiheit der Kultur, die Gleichheit der politischen Gemeinschaft und die Brüderlichkeit im wirtschaftlichen Sinne. Diese drei Aspekte stellen die Grundsätze dieser Pädagogik dar. Darüber hinaus erfolgt die Drei- und Viergliederung des Menschen nach der Temperamentenlehre.

So wird der Mensch bei der Dreigliederung in seinem Geist, seiner Seele und seinem Leib erfasst. Diese Einteilung spiegelt sich in den Seelenfähigkeiten Denken, Fühlen und Wollen wieder. Das hat zur Folge, dass wir von einer pädagogisch gleichberechtigten Schulung des Denkens, des Fühlens und des Wollens sprechen müssen. Bei der Viergliederung wird davon ausgegangen, dass neben dem physischen Körper drei weitere Wesensglieder, die nur übersinnlich wahrnehmbar sind, bestehen.

Der Ätherleib als Träger der Wachstumskräfte, der Astralleib als Träger des Seelenlebens und das Ich als unsterblicher Kern des Menschen. Dabei verlässt jedes dieser Glieder zu einem bestimmten Zeitpunkt die übersinnlicher Hülle und wird geboren. Und diese Geburten finden immer in 7-Jahre-Abständen statt, weshalb von Jahrsiebten gesprochen wird, die auch die Entwicklungsphasen der Kinder widerspiegeln. 

Die Geschichte

Entwickelt wurde die Waldorf-Pädagogik von Rudolf Steiner um 1919 und 1920. 1919 entwickelte Steiner eine Betriebsschule für die Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik. Ihre Grundlage ist die Anthroposophie. Eine esoterische Weltanschauung, die versucht, Prinzipien des deutschen Idealismus und den Lehren Goethes, mit Prinzipien der fernöstlichen Kultur und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden.

Meine Haltung

Fragezeichen
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Wenn man zum ersten Mal von der Waldorf-Pädagogik liest, ist sie schwer nachvollziehbar beziehungsweise klingt sie sehr esoterisch. Das gilt jedenfalls für den ersten Blick. Auf den zweiten Blick kann ich sagen, dass ich ein paar AbsolventInnen kenne und es scheint zu funktionieren. Grundsätzlich geht es doch darum, Kinder als eigenständige Entitäten wahrzunehmen. Ob das Konzept Waldorf, Montessori oder sonst wie heißt: Ihnen ist die Wertschätzung der Kinder als eigenständige Individuen ganz wichtig. Und das ist gut so. Für mich klingt es noch ein wenig „steil“, aber vermutlich müssen auch hier erst Vorurteile überwunden werden. Der Pluralität der Bildungslandschaft tut es jedenfalls gut, wenn das Angebot gespreizt ist …