20. April 2018
Ohr und Verständnis
An welchem Punkt ist es legitim, Sympathien für sogenannte StaatsverweigererInnen zu hegen? Ist es ein Ausdruck der individuellen Freiheit, sich von „seinem“ Staat bewusst abzuwenden? Wenn dieses Gebilde, das uns schützen und repräsentieren sollte, seinen Aufgaben nicht mehr nachkommt - zumindest subjektiv gesehen - wird der zivile Ungehorsam eigentlich zur Pflicht. Ich bin ein überzeugter Österreicher und Europäer. Aber ich verstehe manche StaatsverweigererInnen ...
18. April 2018
"abgestempelt"
Stigmatisierte Menschen laufen ihr gesamtes Leben gegen die Mühlen gesellschaftlicher Systeme. Oft scheitern sie beim Versuch, systemische Hürden zu überwinden und an der „Schubladisierung“ ihrer Mitmenschen. Im Bildungssystem sollten wir gesellschaftliche Stereotypen aufbrechen, statt die SchülerInnen weiter zu brandmarken. Der Vorstoß, spezielle Deutschklassen für jene Kinder einzuführen, die der Sprache nicht entsprechend mächtig sind, ist hier kontraproduktiv.
16. April 2018
Scheindebatte
Mit großem Interesse verfolge ich die Diskussion um die Weitergabe von Gesundheitsdaten. Die österreichische Bundesregierung will diese zum Zweck der Forschung aus der elektronischen Gesundheitsakte ELGA freigeben. Eigentlich wäre das ein systematisch geplanter Datenskandal, sind doch die persönlichen Daten der BürgerInnen das Objekt der Begierde. Widerspräche ein derartiger Schritt nicht der neuen Europäischen Datenschutzverordnung.
14. April 2018
Mann hält Hände vor Augen
Bisher habe ich die These vertreten, dass der Bildung im politischen Diskurs nicht jene Aufmerksamkeit und Wichtigkeit zuteil wird, die ihr eigentlich zustünde. Wo ist der Aufschrei in der Gesellschaft, wenn die Mittel für Integration in der Bildung ab 2019 halbiert werden? Denken wir tatsächlich so kurzfristig, dass das Langzeitziel „Bildung“ auf die lange Bank geschoben wird? Dafür mag es mehrere Gründe geben.
12. April 2018
(N)ever (s)top learning
Dass ich nur noch ausgewählte Veranstaltungen im Bildungssektor besuche, ist bekannt. Für mich stehen dabei die Innovation und die praktische Anwendbarkeit in der pädagogischen Interaktion im Vordergrund. Viel zu oft erlebe ich eine Zurschaustellung persönlicher Befindlichkeiten handelnder Personen. Da kommt mir folgende Veranstaltung der kirchlich pädagogischen Hochschule Wien/Krems gelegen. Es wäre ein Fehler, diese zu verpassen.
10. April 2018
Gelber Regenschirm und mehrere schwarze Regenschirme
„Niemand besitzt die Wahrheit, daher lohnt es sich, um die Wahrheit zu streiten.“ (Stuart Mill) Mit einem Satz hat der britische Philosoph Stuart Mill das Wesen der Demokratie beschrieben. Freie Meinungsäußerung und der faire Kampf der Argumente zeichnen unsere aufgeklärte Gesellschaft aus. Ich habe diesen Satz kürzlich in einem packenden Buch gelesen und habe mich gefragt, ob sich unsere Demokratie tatsächlich an diese Prinzipien hält.
08. April 2018
Daten-Highway
Facebooks Datenschutz-Skandal (Cambridge Analytica hat Daten missbraucht; Anm.) warf wieder einmal die Frage auf, was genau mit unseren Daten, die wir bereitwillig weitergeben, passiert. Gibt es für uns NutzerInnen entsprechende Richtlinien, worauf wir achten sollten und wann hat ein Unternehmen ein gesteigertes Interesse an deren Weitergabe?
06. April 2018
Menschen vor Banknoten
Finanzminister Hartwig Löger will das Ende der kalten Progression im Jänner 2020 umsetzen. Das automatische Vorrücken in den ersten drei Steuerstufen, vor allem durch die Inflation, frisst regelmäßig jede Steuererleichterung für uns BürgerInnen auf. Versprochen wurde die Umsetzung, zumindest im Wahlkampf, schon wesentlich früher. Welche Motive stecken hinter dieser Verzögerung?
05. April 2018
Rauchende Fabrik-Schornsteine
Endlich liegt die Klimastrategie der neuen Bundesregierung vor. Obgleich eine Strategie in meinen Augen etwas anders aussehen müsste. Schöne Absichtserklärungen werden mit längst bekannten Zahlen angereichert und mit wenig konkreten Initiativen garniert. Beim Studium des Papiers fiel mir auf, dass ein eindeutig nachvollziehbarer Pfad der Finanzierung fehlt. Meiner Auffassung nach handelt es sich um eine Arbeitsgrundlage oder Basis, aber das strategische Element fehlt.
04. April 2018
doppelt
Aktuell wird mal wieder über eine Reform der Sozialversicherungsträger und ihrer Struktur diskutiert. Es gäbe sehr viel zu tun. Wenn ich die Medien und die darin transportierten Meinungen lese, wird über Selbstbehalte im Falle einer Krankheit zumindest nachgedacht. Während der gesamten Diskussion geht es um weit mehr als wirtschaftliche Überlegungen. Es steht der Konflikt zwischen dem Sozialstaat und neoliberaler Überlegungen im Zentrum.

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