86. Der Preis des (Klima-)Wandels!

CO2-Wolke
Quelle: http://www.earthtimes.org/newsimage/co2-storage-super-safe-scientists_139.jpg

Dieser Tage wird in Paris um einen weltweiten Klimavertrag zur Reduktion der CO2-Emissionen zur nachhaltigen Eindämmung der Erderwärmung verhandelt. Aber wo liegen die Probleme hauptsächlich? Sind es die Produkte unseres täglichen Einkaufs, ineffiziente Technologien, fehlender politischer Wille oder fehlendes Bewusstsein? Im globalisierten Kapitalismus unterliegen wir der Wirtschaftstheorie folgend zwei wesentlichen Glaubenssätzen: Wachstum und Produktivität! Aber gerade ersterer ist vielleicht gar nicht mehr so aktuell, wie viele glauben. 


Unser ökologischer Fußabdruck ist enorm. Wir verbrauchen weit mehr Ressourcen als uns der Planet zur Verfügung stellen kann. Nachdem es ein Ziel sein sollte, dass alle Menschen auf einem halbwegs vernünftigen Niveau leben können, werden Schwellen- und Entwicklungsländer nicht gerade an der Beibehaltung ihres Lebensstandards festhalten. WIR sollten unsere CO2-Emissionen wenigstens halbieren, damit andere Regionen der Welt umweltschonend aufschließen können. Aber wie? Es fängt beim Einkauf an (über 60% unseres ökologischen Fußabdrucks wird durch unseren Fleischkonsum bedingt). Regionale Produkte sind exotischeren jedenfalls vorzuziehen. Hier spielt auch die Preispolitik eine entscheidende Rolle. Wieso gibt es sonst Strafsteuern (z.B. die Tabaksteuer) und im Einkaufswagen ist der australische Knoblauch günstiger als der hiesige. Aktuell wird umweltschonendes Verhalten preislich bestraft. Transportwege sind so kostengünstig, dass CO2-Kosten auf nächste Generationen abgewälzt werden. 


Wenn das Wort „Steuern“ richtig verstanden wird, so kann unerwünschtes Verhalten marktorientiert durch höhere Kosten gesteuert werden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Transportwege einschlägiger Produkte kosten sehr wenig, Entwicklungs- und Schwellenländer werden durch unseren Kostendruck ausgebeutet und wir versuchen durch Elektromobilität und thermische Sanierungen das Kraut fett zu machen. Ohne das Bewusstsein, dass wir mit weniger Produktauswahl genauso glücklich sind, wird es nicht gehen. Und solange diese Strukturen nicht in einem Klimavertrag bekämpft werden, werden wir eine empfindliche Erderwärmung nicht verhindern können … 

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