Wer lesen kann, ist im Vorteil!

Altes Buch
Quelle: https://www.colourbox.de/preview/1442408-open-old-book-on-a-table-and-a-feather-for-the-writing.jpg

„Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“  - (Aldous Huxley) - 

Sinnerfassendes Lesen, die Textproduktion, die Sprachbetrachtung und das Hören sind jene Kompetenzen, die in den Tests der Bildungsstandards im Bereich Deutsch abgefragt werden. Gestern wurden die Ergebnisse veröffentlicht und sie zeigen teilweise erhebliche Schwächen bei 15 Prozent der Schüler/-innen der vierten Klasse Volksschule. Sie haben signifikante Schwächen in drei der vier Bereiche. 25 Prozent der Schüler/-innen können bereits in der vierten Klasse Volksschule nicht sinnerfassend lesen. Zwar sind Kinder mit Migrationshintergrund hier mehr betroffen, aber diese Entwicklung macht auch vor „Innländer/-innen nicht halt. 

 

Vor allem die Kombination aus Textproduktion und Rechtschreibung bereitet Schwierigkeiten. Die Schüler/-innen können zwar oft kreative Texte produzieren oder Gelesenes orthographisch korrekt wiedergeben, doch haben sie Schwächen bei der Rechtschreibung, wenn sie selbst einen Text entwickeln. Es müssen pädagogische Anstrengungen unternommen werden, um diese Lücke zu schließen. Vielleicht können neue Formen der Kollaboration zwischen den Schüler/-innen neue Impulse geben. In einem Artikel habe ich vor einiger Zeit ein EU-gefördertes Projekt vorgestellt, das Schüler/-Innen der Volksschule beim Erlernen der Rechtschreibung helfen könnte. Spannender ist, dass Kinder, deren Eltern Akademiker/-innen sind, signifikant besser abschneiden, als Kinder aus Familien mit Pflichtschulabschluss. Auch für die Leistung der Schüler/-innen ist die soziale Gruppenzugehörigkeit entscheidender als der Migrationshintergrund. 

 

Anders formuliert ist die Herkunft der Kinder weniger wichtig als der sozioökonomische Hintergrund. All jenen, die Schwierigkeiten bei der Integration von Flüchtlingen oder Migranten/-innen sehen, sei dieser Aspekt ins Stammbuch geschrieben. Nicht die Kultur, der Glaube oder das Aussehen sind ausschlaggebend. Es ist entscheidend, welchen Bildungsabschluss die Eltern haben und welches Klima zu Hause vorgelebt wird. Wenn Kurse über die österreichische Kultur - was auch immer damit verstanden wird - gehalten werden, sollte auch zum Lesen motiviert werden. Auf die Bildung der Kinder hat das einen enormen Einfluss, wie im Eingangszitat dargestellt. Bildung ist Integration …