"Wir und die Anderen" - Gedanken zum Montag!

Gedanken zum Montag
© Axel Zahlut

Kritik an Österreich! Keine Änderung des deutschen Kurses! Unverständnis bei unserer Innenministerin. Das Wochenende war brisant. Angela Merkel hat in einer Talkshow im ARD am Sonntagabend ihren Kurs verteidigt und versucht nach wie vor, Europa ein menschliches Antlitz durch eine faire Verteilung zu geben. „Wenn dein Tisch voll ist, baue keine höheren Maueren, sondern längere Tische.“ Ein Sprichwort, an das ich immer wieder denken muss. 

 

Das menschliche Antlitz zu wahren, ist eine „verdammte Pflicht“ (Zitat Angela Merkel Anm. der Redaktion), die wir EuropäerInnen haben. In einer herausfordernden Zeit, mit sozialen Konflikten und der Zerstörung unseres Planeten - Stichwort Klimawandel - stellt sich eine Politikerin mutig gegen den Strom und vertritt menschliche Prinzipien. Diese Haltung ist für politische VertreterInnen recht ungewöhnlich, zumal die meisten versuchen, gesellschaftliche Strömungen für sich zu nutzen und Wählerstimmen zu maximieren. Die BürgerInnen fordern stets eine politische Vertreterin, die einmal sagt, „was Sache ist“, den Kurs vorgibt und Leadership zeigt. Macht das eine Person, ist es aber auch nicht recht. 

 

Die Spaltung Europas fängt nicht bei jenen Menschen an, die Zäune bauen. Sie fängt auch nicht bei jenen an, die Tageskontingente, Obergrenzen oder dichte Grenzen fordern. Sie fängt bei jenen EuropäerInnen an, die von „sich und den Anderen“ sprechen, denn sie halten sich tatsächlich für etwas Besseres. Dass wir in Europa oder in Österreich geboren wurden, ist Glück, Privileg und Pflicht zugleich. Und es ist traurig, dass Blogs, Artikel oder Interviews bestimmter Personen immer wieder daran erinnern müssen. Denn Flüchtlinge sind eines ganz sicher: Menschen, wie wir, die weniger Glück hatten und in Frieden leben wollen …