Was digital arbeiten bedeutet!

Notizbuch
© Axel Zahlut

Ich arbeite digital und analog. Ich bereite oft etwas analog vor und verarbeite es digital. Das Medium der Ideensammlung wechselt oft ab und das Medium des Endprodukts ist meistens gleich. Ja, ich arbeite die meiste Zeit mit dem Computer und ich lese meine Bücher auch auf einem eBook-Reader. Aber bin ich deswegen ein Verfechter der digitalen Welt? Ja und nein. Denn es kommt auf das Zusammenspiel von digital und analog an. Was ich damit meine, möchte ich kurz erklären …

Ich liebe mein Notizbuch!

Ich arbeite digital und bereite manchmal analog vor. Etwas ist für meinen Arbeitsalltag unverzichtbar geworden. Mein Notizbuch. Meine Frau hat es mir von einem Weihnachtsmarkt besorgt und bis zum heutigen Tag wird es regelmäßig beschrieben. Ich liebe es. Dabei ist mir aufgefallen, dass manche Ideen besser mit einem Stift auf einem Papier entstehen. Meine Notizen ergeben dann ein klareres Bild. Dass heißt aber nicht, dass ich ein Verfechter alter Methoden des Brainstormings bin.

Gerade junge Menschen entwickeln oft ihre Ideen schlüssiger mit einem elektronischen Endgerät. Für mich persönlich geht es dabei um die Kombination mehrerer Medien - mein Notizbuch, mein Laptop oder mein Smartphone. Können damit Rückschlüsse auf das Bildungssystem gezogen oder gar normative Empfehlungen abgegeben werden? Nicht wirklich!

So individuell wie wir!

Wenn überhaupt, dann ist diese Frage unglaublich individuell. Manche Menschen entwickeln ihre Ideen besser im Bus oder in der U-Bahn mit ihrem Smartphone, andere in ihrem Notizbuch, wieder andere auf einer Parkbank und die nächsten beim Joggen. Wir können uns vielleicht nur auf Etwas einigen: Der Output findet immer digital statt. Sei es eine Präsentation, ein Blogeintrag, ein Statusupdate, ein Bericht, eine Seminararbeit oder ein Film.

Digitale Kompetenz heißt auch, „analog“ arbeiten können!

digitale Schaltkreise
Quelle: https://pixabay.com/de/elektronik-platine-computer-1607250/, 08.09.2016

Eines wird überdeutlich: Digitale Kompetenz bedeutet auch, dass analoge Gedanken digitalisiert dargestellt werden und umgekehrt. Das heißt, dass ich mein Notizbuch nicht wegwerfen werde. So ein alt aussehendes Notizbuch sieht nicht nur sexy aus, es steigert auch meine Kreativität. In meiner Messenger Tasche ist es neben meinem Laptop und meiner Kamera immer dabei. Das Leben eines Bloggers hat mit dem von Schüler/-innen etwas gemein: Wir sind örtlich sehr flexibel, was eigenartig klingt, denn die Schüler/-innen sind meistens in der Schule. Aber oft arbeiten sie am Schulweg (Zug, U-Bahn, etc.) oder formieren Lerngruppen außerhalb des Schulbetriebs. 

 

Digital arbeiten heißt heutzutage vor allem, dass der Schaffensprozess an verschiedenen Orten stattfinden kann. Die vielen Ebenen der Kommunikation mit den verschiedenen Orten des Schaffens zu kombinieren, ist das Kennzeichen der digitalen Welt.

Fazit: Teil der schulischen Ausbildung!

Normativ kann ich mich nur zu einem Statement für den Schulbetrieb durchringen: Der Unterricht sollte den Schüler/-innen die verschiedenen Methoden des Arbeitens integrativ näher bringen. Dabei sollte das digitale und analoge Arbeiten gleichermaßen forciert werden. Nur wenn beide Varianten beherrscht werden, kann eine Brücke zwischen ihnen gebaut werden - sprich, das Analoge mit dem Digitalen verbinden. Gelingt das effektiv, werden wir produktiver und reduzieren unser Stressniveau. Voraussetzung dafür ist, dass wir die digitalen Kompetenzen verinnerlicht haben und das ist ein wesentlicher Teil der schulischen Ausbildung …