Das Lernmanagement-System der Zukunft!

Classflow-Webpage
Quelle: https://classflow.com , 11.11.2016 © Promethean

Vor meinem Besuch auf der Interpädagogica 2016 war ich gespannt. Die größte Bildungsmesse Österreichs hatte wieder ihre Pforten geöffnet und einige Bildungsinnovationen angeboten. Dieses Jahr war meine Zielsetzung, ein Lernmanagement-System zu finden, dass effektiver als Moodle und LMS ist. Damit wir ruhigen Gewissens ein Lernmanagement-System besser als LMS und Moodle bewerten, muss es in einigen Kernbereichen überragend sein. Die Latte ist also hoch - sehr hoch. Wie viele Lehrer/-innen auch, schätze ich den systemischen Ansatz von LMS und die Flexibilität von Moodle. Wenn aber mehr Menschen so denken wie ich, sollte es doch etwas besseres geben, oder? Gibt es! Die Antwort ist Classflow!

Die Voraussetzungen!

Das vorrangige Ziel jedes Lernmanagement-Systems ist es, interaktive Inhalte im Klassenraum, zu Hause und unterwegs verfügbar zu machen. Grundsätzlich hat Classflow 4 Basisfunktionen: Erstellen von Lernmaterial, Durchführung von Lernaktivitäten, Zusammenarbeit der Schüler/-innen und zeitnahes Assessment. Die bisherigen Marktführer in Österreich, LMS und Moodle unterscheiden sich vorrangig in der Systematik. Während Moodle so offen gestaltet ist, dass die Lehrkraft beinahe alles programmieren kann, gibt LMS zunächst ein Raster vor, das sehr leicht auf den jeweiligen Lehrplan umgelegt werden kann. Aber ist das die Zukunft? Damit ein Lernmanagement-System schlussendlich besser als bisher im Unterricht integriert werden kann, muss es bestimmte Voraussetzungen erfüllen. 

  1. Es muss ein ansprechenderes Design haben! 
  2. Es muss einfach in der Verwendung sein! 
  3. Es sollte kostenlos sein! 
  4. Es sollte die Mitarbeit der Schüler/-innen einfach integrieren! 
  5. Das Assessment sollte tagesaktuell und völlig transparent sein! 
  6. Es sollte Lehrmaterialien unterschiedlicher Quellen einfach integrieren!

1. Ansprechendes Design!

Ansprechendes Design
© Axel Zahlut - Ansprechendes Design

Design muss eine Funktion haben. Dem Ziel, die Interaktion in einer kollaborativen Lernumgebung zu steigern, muss Rechnung getragen werden. Die Dynamik der Schüler/-innen sollte nicht durch irgendein technisches Feature behindert werden. Modernes Design zeichnet sich dadurch aus, dass es für die Anwender/-innen die Funktionen vereinfacht. Es sollten möglichst viele Werkzeuge zur Verfügung stehen, diese sollten aber erst eingeblendet werden, wenn wir sie brauchen. Diese Anforderung erfüllt Classflow vollends.

2. Es muss einfach in der Verwendung sein!

Einfache Verwendung von Classflow
© Axel Zahlut - Einfache Verwendung von Classflow

Die Anwender/-innen wollen Komplettlösungen, die funktionieren und nach Möglichkeit auch noch gut aussehen. Der Erfolg eines Unternehmens aus Cupertino belegt das. Classflow ist in der Verwendung kindereinfach. Nachdem sich die Benützer/-innen registriert haben, können sie den entsprechenden Klassen per Code beitreten. Classflow integriert alle Geräte(typen) gleichberechtigt und effizient. Egal, ob ich mich mit einem Windows-PC, einem Mac, einem iPad, einem Chromebook oder einem Samsung Tablet anmelde, ich werde keine Schwierigkeiten haben. Übrigens funktioniert auch Linux reibungslos.

3. Es sollte kostenlos sein!

Classflow ist kostenlos
© Axel Zahlut - Classflow ist kostenlos

Dieser Aspekt wird von Unternehmen in diesem Bereich meistens ignoriert oder mit einem Seufzer quittiert. Die Firma projektor.at geht hier einen etwas anderen Weg und promotet aus diesem Grund Classflow erfolgreich. Classflow ist und bleibt für die Anwender/-innen kostenlos. Im Gegensatz zu LMS und bei Moodle kann die technische Wartung kostenintensiv sein. Das Kalkül der Entwickler/-innen von Classflow (Anm. d. Red. der interactive Whiteboard Hersteller Promethean) ist ähnlich dem Kalkül von projektor.at. Durch die Verbreitung der kostenlosen Software kann qualitativ hochwertige Hardware promotet werden. Das Portfolio von projektor.at ist hier gewaltig. Von interaktiven Displays, über Projektoren bis hin zu Einzelgeräten. Kein Wunder also, dass viele Schulen und Gemeinden diese Komplettlösungen integrieren.

4. Es sollte die Mitarbeit der Schüler/-innen einfach integrieren!

Mitarbeit der Schüler/-innen
© Axel Zahlut - Mitarbeit der Schüler/-innen

Bereits bei der Zielsetzung wurde festgehalten, dass Classflow eine kollaborative Lernumgebung sein soll, an der sich alle Schüler/-innen gleichberechtigt beteiligen. Unter dieser Prämisse wurde diese Software entwickelt. Es überrascht daher nicht, dass die Schüler/-innen sehr einfach gemeinsamen Content manipulieren, an Quizzes, Umfragen und kleinen Assessments teilnehmen und Instruktionen und Arbeitsaufträge effektiv bearbeiten können. Und dafür müssen die Schüler/-innen physisch nicht einmal mehr im selben Raum sein. Der Klassenraum wird damit ortsunabhängig und um die virtuelle Sphäre erweitert. Durch die flachere Kommunikationsstruktur wird die Mitarbeit aller Schüler/-innen gleichberechtigt ermöglicht.

5. Das Assessment sollte tagesaktuell und völlig transparent sein!

Startseite der Assessments
© Axel Zahlut - Startseite der Assessments

Classflow wurde von der Firma Promethean entwickelt, die bereits sehr früh „Response“-Systeme für ihre interaktiven Tafeln angeboten haben. Nach Beendigung einer Lerneinheit stellte die Lehrkraft schon damals Fragen im Rahmen von Quizzes, die über die kleinen Response-Geräte beantwortet werden konnten (Anm. d. Red. entweder durch Multiple Choice oder offene Fragen). Die Ergebnisse dieser Umfragen flossen anschließend in die Bewertung der Mitarbeit ein. Daher ist es wenig verwunderlich, dass spontane oder von langer Hand geplante Assessments bei Classflow ganz leicht in den Lernprozess integriert werden können.

6. Es sollte Materialien unterschiedlicher Quellen einfach integrieren!

Unterschiedliche Quellen
© Axel Zahlut - Unterschiedliche Quellen ...

Das Feature, das mich bei Classflow am meisten begeistert, ist, dass es fast alle Typen von Lernmaterialen in einen Lernprozess integriert. D.h. es muss nicht von der Lehrkraft neu für diese Plattform entwickelt werden. Prof. Peter Baumgartner von der Donauuniversität Krems meinte im Rahmen der eLearning Experts Conference in Eisenstadt vor einem Monat, dass in sich geschlossene Lernmanagement-Systeme ein Ablaufdatum haben. In Zukunft wird es darum gehen, dass die Lehrkraft verschiedene Quellen, Videos, Animationen, Teile approbierter Schulbücher oder Arbeitsblätter in den Lernprozess integrieren kann. Das spart Zeit.

Fazit: Einfach umsteigen?!

Jede Lehrkraft hat in Österreich von Gesetzes Wegen her die freie Wahl der Unterrichtsmittel. Die Direktion kontrolliert den pädagogischen Vollzug und entscheidet an dieser Schnittstelle, welche Richtung eine Schule einschlagen soll. Die reine Vernunft sagt mir, dass ein derartiges System zwingend in jede Schule muss. Die Schüler/-innen können ortsunabhängig am Unterricht teilnehmen, die Eltern sehen einfacher, was ihre Kinder gelernt haben, und die Lehr- und Lernmaterialien sind an einem Ort verfügbar. Diese Elemente tragen wesentlich zur Qualitätssteigerung des Unterrichts bei. Und nachdem hier keine fixe Unterrichtsstruktur aufoktroyiert wird, bleibt die Letztentscheidung über den Sinn pädagogischer Maßnahmen bei der Lehrkraft. Funktioniert Classflow völlig reibungslos? Im Prinzip schon. Es gibt unterschiedliche Domains (Anm. d. Red. classflow.com oder classflow.at), die noch nicht perfekt miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Aber daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Pädagogisch wird nichts erzwungen und die Technik wird dort eingesetzt, wo es Sinn macht. Es geht um die Interaktion der Schüler/-innen untereinander und mit der Lehrkraft, die in einer flachen Hierarchie effektiv eine Lernumgebung schaffen, die ein interaktives Klima fördert …