Das Ziel: Erneuerbare Energie!

Windräder im Sonnenuntergang
Quelle: https://pixabay.com/de/stromerzeugung-energieerzeugung-1837638/ 20.01.2017

Was ist mit dem Begriff „Erneuerbare Energie“ eigentlich gemeint? Physikalisch gesehen, handelt es sich um einen inkorrekten Begriff, zumal Energie nicht vernichtet, sondern nur umgewandelt werden kann (Anm. d. Red.:  Energieerhaltung). Sie kann aber in Formen umgewandelt werden, die wir technisch nicht mehr nutzen können. Fossile Brennstoffe sind dafür ein wunderbares Beispiel. Warum sollte es ein gesellschaftliches Anliegen sein, erneuerbare Energieformen auszubauen? Die Antwort ist politisch und hat mit einem kritischen Blick in die Zukunft zu tun. Deshalb widmet die Innovationsschule eine Artikelserie dieser Thematik.

Die politische Abhängigkeit

Die Krisenherde auf dieser Welt bestehen großteils deswegen, weil sie an Schnittstellen der Rohstoffgewinnung oder des Rohstofftransportes liegen. Diese Rohstoffe - Öl, Gas, Diamanten oder seltene Metalle - sind das Faustpfand der MachthaberInnen. Deshalb kommen sie mit westlichen Firmen stets ins Geschäft. Sie haben etwas, was wir wollen. Egal, ob wir damit tanken, heizen, es am Ring tragen oder im Smartphone verwenden. Das schafft aber auch eine politische Abhängigkeit zu Regimen, die wir normalerweise sanktionieren und mit einem Handelsembargo belegen würden.

Und viel wichtiger: Diese Abhängigkeit wäre gar nicht notwendig. Gerade bei den erneuerbaren Energieträgern wäre Europa gut aufgestellt. Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft, Meerenergie, Sonnenenergie oder Windenergie. Europa wäre prinzipiell mit guten Voraussetzungen ausgestattet. Diese Energieformen zu nützen, wäre nicht nur eine ernstgemeinte Strategie zur Nachhaltigkeit, sie reduzierte auch die externe Abhängigkeit. Auf Drohungen des Lieferstopps das Gas betreffend oder auf Preisturbulenzen am Ölmarkt könnte dann wesentlich entspannter reagiert werden. Von einer entsprechenden Preisstabilität für uns KonsumentInnen ganz zu schweigen.

Energie und Verantwortung

Das ist ein persönliches Lieblingsthema von mir, zumal ich hier einen sehr individuellen Zugang habe und das Verantwortungsbewusstsein im Kleinen beginnt. Ich werde als Individuum nicht entscheiden, dass sich die politischen Prioritäten in Richtung erneuerbarer Energien verschieben werden. Aber ich kann meinen Energieverbrauch, meinen Müll und mein Verhalten kontrollieren. Die Wohnung muss nicht immer auf 21°C geheizt sein. Mein Auto lasse ich stehen, wenn es Alternativen gibt und meinen Müll versuche ich auf ein komfortables Minimum zu reduzieren. Es sind diese kleinen, individuellen Schritte, die am nachhaltigsten sind.

Auf der Metaebene sollten strategische Ausrichtungen von der Politik vorgenommen werden. Das fängt beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen an und endet vielleicht in einem brauchbaren Netz an E-Tankstellen für Elektroautos. Meine persönliche Hoffnung wäre, dass in zehn Jahren ein problemloser Umstieg zur E-Mobilität gelänge. Die politische Abhängigkeit zu MachthaberInnen, die wir eigentlich kritisch beleuchten, könnte damit auch signifikant reduziert werden.

Das Klima wird es uns danken

Wolken
Quelle: https://pixabay.com/de/wolken-himmel-blau-wetter-klima-21156/ 20.01.2017

Da wäre noch das Argument des CO2-Ausstoßes. Dass wir in den letzten Jahrzehnten als Weltbevölkerung unseren CO2-Ausstoß in die Höhe getrieben haben, ist bekannt. Dass ein größerer CO2-Anteil das Klima verändert, ist auch bekannt. Naturkatastrophen und Wetterextreme sind die Folge. Das Problem wird in den nächsten Jahrzehnten höchstens gravierender. Daher ist es notwendig, den CO2-Ausstoß zu limitieren. Geeinigt hat man sich zwar in einem Klimavertrag auf eine maximale Erderwärmung von 2°C, realistisch gesehen dürfen wir aber mit mehr rechnen. Und das hat gesellschaftliche und wirtschaftliche Konsequenzen, die wir in ihrer Tragweite noch nicht abschätzen können. 

Fazit: Darüber nachdenken!

Es handelt sich hier um eine politische und gesellschaftliche Herausforderung - vielleicht die größte. Denn mit ihr hängen viele Probleme zusammen, die wir stets isoliert versuchen, zu lösen. Wir lösen Kriege wegen Rohstoffen aus. Die Erderwärmung führt dazu, dass bestimmte Regionen der Welt keinen lebenswerten Lebenswandel mehr ermöglichen, was zur Flucht in den Norden führen wird - Kriege sind da noch nicht berücksichtigt. Naturkatastrophen sind eine plausible Folge unseres Energiekonsums. Und über die Nutzung der Rohstoffe sollte auch einmal nachgedacht werden. Die Wegwerfgesellschaft ist eigentlich nicht mehr tragbar. In der nächsten Zeit wird die Innovationsschule mit nachhaltigen Themen aufwarten, die hoffentlich zum Nachdenken anregen können. Unseren Kindern wären wir eigentlich einen verantwortungsvollen Umgang schuldig …