Warum kommuniziere ich digital?

Pro und Contra mit Reinhold Mitterlehner auf Puls 4
Quelle: http://www.puls4.com/pro-und-contra/videos/ganze-folgen/Ganze-Folgen/Pro-und-Contra-Spezial-mit-Reinhold-Mitterlehner-485134 16.02.2017

Die Frage, ob man sich mehrere Social Media Accounts zulegen sollte, hängt damit zusammen, mit wem man wie kommunizieren möchte. Will ich mich in Diskussionen einbringen und Teil einer veränderten Kommunikation sein? Will ich einfach nur Informationen aufsaugen? Oder will ich mich nur selbst darstellen? Auch dafür sind manche Social Media bestens geeignet. Mit der Realität haben dann bestimmte Selbstdarstellungen nichts mehr zu tun. Mehrere Accounts zu haben, weil man Angst hat, etwas zu verpassen, ist vielleicht die falsche Motivation. Denn nichts entlarvt meine digitale Inkompetenz oder den Unwillen zur Kommunikation schneller, als ein inaktives Profil. Doch warum bin ich Teil mancher Netzwerke?

Mehrere Ebenen der Kommunikation

Wenn wir von digitalen Kompetenzen sprechen, meinen wir oft die Fähigkeit, neue Medien zu bedienen. Doch diese Fähigkeit ist nur ein kleiner Teil dessen, was in der Schule vermittelt werden sollte. Es geht um die Fähigkeiten der kritisch fundierten Recherche, der Selektion verschiedener Quellen, der Bedienung verschiedener Devices und der Teilnahme an der Kommunikation, die mittlerweile auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Der letzte Punkt steht bei der heutigen Frage im Mittelpunkt.

Die Ebenen der Kommunikation haben sich verändert und vervielfältigt. Waren es früher das persönliche Gespräch, Briefe und dann das Telefon, werden diese heute um Emails, verschiedene Messenger, soziale Medien und andere Möglichkeiten des Internets erweitert. Sich selbstbewusst auf diesen Ebenen zu bewegen und zu wissen, wen man auf welcher Ebene erreichen kann, ist Teil der digitalen Kompetenzen. Informationen und Testberichte über Produkte lese ich heute fast nicht mehr nach (ein paar Ausnahmen gibt es), sondern sehe mir Testberichte auf Youtube an. 

Die Realität, die wir zeichnen

Das Abbild des Smartphones
Quelle: https://pixabay.com/de/smartphone-gesicht-mann-alt-baby-1790833/ 17.02.2017

Die heutige Generation kann etwas wesentlich besser, als alle bisherigen Generationen: Wir können der Welt zeigen, dass unser Leben toll ist, obwohl es das für uns eigentlich nicht ist. Gerade wenn ich mir Facebook oder Instagram-Profile ansehe, könnte ich fast meinen, ich mache etwas fundamental falsch. Meine Mitmenschen führen alle ein tolles Leben. Doch dem ist nicht so und man sollte sich der Realitäten bewusst sein. Die Selbstdarstellung weicht oft von der Realität ab. Deshalb ist die Einschätzung der Realitäten vielleicht ein zentraler Bestandteil der digitalen Kompetenz. 

Warum ich Facebook, Twitter und Co. verwende

Wer der Innovationsschule regelmäßig folgt weiß, dass ich auch viel in den sozialen Medien kommuniziere. Hauptsächlich, um meine Reichweite zu vergrößern. Neben einer eigenen Fanpage auf Facebook, bin ich auch über @axelzahlut auf Twitter erreichbar. Und gerade Twitter ermöglicht mir, mich weltweit mit PädagogInnen zu vernetzen und an gesellschaftspolitischen Diskussionen teilzunehmen - wie im Titelbild zu sehen ist. Die verschiedenen Hashtags ermöglichen mir eine gezielte Kommunikation über ein bestimmtes Thema. Vermutlich nutze ich diese Möglichkeiten zu wenig, bin mir aber derer bewusst.

Fazit: Was möchte ich damit erreichen?

Smartphone und Social Media
Quelle: https://pixabay.com/de/handy-smartphone-tastatur-app-1917737/ 17.02.2017

Die zentrale Frage ist, welches Ziel man mit einer Beteiligung in den sozialen Netzwerken verfolgt. Geht es um Kommunikation, passiven Konsum oder Selbstdarstellung? Ich kann Twitter und Co. als Ergänzung meines Medienkonsums sehen, mit anderen Menschen kommunizieren oder ein bestimmtes Bild von mir zeichnen. Wenn ich ehrlich mit meinen Intentionen bin, ergibt sich der Sinn der sozialen Netzwerke fast automatisch. Wenn ich ohne Strategie einfach nur ein Teil dieser Netzwerke bin, erkenne ich als Erwachsener den Sinn nicht. Als Kind und Jugendliche/r werde ich ohne Strategie schnell zum Mobbing-Opfer. Kurz darüber nachzudenken lohnt daher …