Bildungsfrühstück - 11. Jänner 2016!

Bildungsfrühstück
© Axel Zahlut

Das Wochenende hielt einige Neuigkeiten für uns parat: Einer Studie zufolge tippen wir lieber als, dass wir telefonieren - die gesellschaftlichen Konsequenzen in Bezug auf die persönliche Kommunikation sind evident, die spanische Infantin kommt vor Gericht, David Bowie erlag leider seinem Krebsleiden und in Österreich sind jetzt drei KandidatInnen für die Präsidentschaftswahl dieses Jahres bekannt. Erster und letzter Punkt bedürfen einer Nachbesprechung. 

 

Dass mobile Messaging Dienste und die Kultur des eMail-Verkehrs die gesellschaftliche Kommunikation dahingehend geändert haben, dass fortan weniger das persönliche Gespräch per Telefon gesucht wird, mag eine Entwicklung unserer Zeit sein. Im geschäftlichen Umfeld beobachte ich diesen Trend bereits seit einiger Zeit. Der Innovationsschule liegt die Beobachtung zugrunde, dass sich die Kommunikationsstrategien und -ebenen in den letzten 30 Jahren massiv geändert haben. Allein die verfügbaren Optionen haben sich exponentiell vermehrt. Früher war das Telefon, der Brief und, mit Abstrichen, das Telegramm die Kommunikationsmedien der Wahl. Heute sind es Telefon, eMail, Messaging Dienste wie WhatsApp, soziale Medien wie Twitter, Google+ und Facebook und Möglichkeiten der Kommunikation, die zeitlich und örtlich dazwischen liegen. Was ich damit sagen möchte ist, dass die SchülerInnen heute jenes Rüstzeug benötigen, um auf der Klaviatur der Kommunikationsmedien die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Beweggründe zu verstehen. Es werden manche Medien für bestimmte Arten der Kommunikation verwendet. Das klassische Telefongespräch engt die TeilnehmerInnen in Raum und Zeit ein. Nicht, dass ich das für gut heißen mag, aber die Entkoppelung von Raum und Zeit dürfte in der Kommunikation eine entscheidende Rolle spielen. 

 

Zur Präsidentschaftswahl: Letztlich geht es hier um ein repräsentatives Amt mit verfassungsrechtlichen Kompetenzen, die eher in der Theorie liegen. Dennoch ist es das einzige politische Amt Österreichs, in welches Personen direkt von der Bevölkerung gewählt werden. Die demokratische Legitimation ist daher sehr hoch, im Gegensatz zu den alltäglichen Kompetenzen. Wählen die ÖsterreicherInnen daher Elder Statesmen ins Amt? Die bisher bekannten KandidatInnen sind um die 70 Jahre alt. Politische Erfahrung oder fachliche Kompetenzen haben sie zweifelsohne. Und auch wenn ich persönlich über die Zusage eines Kandidaten froh bin, so scheint die Diskussion unumstößlich zu sein, welche Kompetenzen dieses Amt hat. Wird automatisch der/die SpitzenkandidatIn der stimmenstärksten Partei des Nationalratswahlkampfes mit der Regierungsbildung beauftragt, oder macht der/die PräsidentIn vom Recht Gebrauch, jede beliebige Person zu beauftragen. Ich persönlich sähe das politische Signal durchwegs positiv, wenn dem so wäre, zumal es anschließend zu einer de facto Entkoppelung von Parlament und Regierung käme - also gelebtem Parlamentarismus. Spannende Fragen …