84. Eduvation gefällig? 

Eduvision
© Axel Zahlut

Die meisten LeserInnen werden sich denken, um welche neuartige Wortschöpfung es dieses Mal geht. Gestern hatte ich die große Ehre, bereits zum fünften Mal an der Eduvision-Konferenz in Ljubljana teilnehmen zu dürfen und habe neben meinem Vortrag zum Thema „Innovative Class Material - What an eBook should look like“ auch den Rest der internationalen Session moderiert. Aufgrund einer genialen Wortschöpfung blieb mir ein Vortrag besonders in Erinnerung. Peter Gray von der Technischen Universität in Trondheim sprach von der Notwendigkeit, Innovationen zwingend mit Bildung in Verbindung zu bringen. 


Aus Education und Innovation entstand folgerichtig Eduvation! Dieser Begriff ist umso bemerkenswerter, zumal er eine Haltung voraussetzt, die wir in der Bildungspolitik noch vermissen. Gerade in Österreich ist eine Bildungsreform zunächst an formale Fragen der Administration geknüpft, erst in einem zweiten Schritt an tatsächliche Innovationen. Eduvation spiegelt eine Kultur wider, die besonders in skandinavischen Ländern leichter zu erleben ist, als hierzulande. Die Frage, wie naturwissenschaftliche Bildung vorangetrieben werden kann, ist stets an den verantwortungsvollen Umgang mit der Naturwissenschaft gebunden. Demnach ergeben sich andere Fragen als in Österreich, aber ebenso wichtige. 

 

Wenn die Naturwissenschaften in den Schulen vorangetrieben werden, muss auch der Umgang mit Forschungsergebnissen entsprechend gelehrt werden. Die daraus resultierende Verantwortung der Gesellschaft gegenüber muss gelebt werden. Daher sind Investitionen in diese Richtung sinnvoll. Wie Meinungen von Fakten, Gerüchten von Tatsachen und Schätzungen von Zahlen unterschieden werden können, ist gerade im Zeitalter elektronische Quellen besonders wichtig. Wir haben alle Möglichkeiten, Datensätze zu sammeln, sie entsprechend zu interpretieren und zu bewerten, müssen wir noch lernen…