Wie reagiert das Bildungssystem auf Rassismus?

Rassismus
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„Flüchtlinge sind gefährlich“, „Die bekommen alle ein Smartphone geschenkt“ oder „Sie nehmen uns Arbeitsplätze und Frauen weg“. Von einer „Lügenpresse“ wird berichtet, die bewusst Information zurückhält und „Fakten“ von rechtspopulistischen Seiten werden als Wahrheit verbreitet. Mit diesem Alltag sind Lehrerinnen und Lehrer täglich im Klassenraum konfrontiert. Heutzutage eine Lehrkraft zu sein, ist nicht einfach: Einerseits ist man mit einem explosiven, gesellschaftlichen Klima, andererseits mit dem bestehenden Vorurteil, LehrerInnen würden nichts tun, konfrontiert. 

 

Aber was muss getan werden? Gerade in Zeiten wie diesen, scheint die Medienkompetenz weit mehr als eine leere Worthülse zu sein. Sie muss mit klaren Strukturen und Zielen versehen werden. Neue Medien und Technologien wären eine wunderbare Gelegenheit dafür, durch die Flut an zu Verfügung stehender Information zu navigieren. Woher kommt eine in den Medien verbreitete Information? Ist ihr Wahrheitsgehalt durch objektive Fakten belegbar? Gibt es seriöse Tatsachenberichte und nicht nur Leute, die jemanden kennen, der gesehen hat, wie … usw.? Das zu lehren, wäre mit neuen Technologien leichter möglich als bisher. Denn das sture Beharren auf alten Materialen in den Schulen - Stichwort Schulbuch - führt zu keiner Lösung. Es ist traurig, dass die geforderte Medienkompetenz erst in jüngster Vergangenheit schlagend wird, wurde sie doch bisher eher stiefmütterlich behandelt. 

 

Natürlich muss eine Lehrkraft standhaft gegen rechtspopulistische Meinungen Stellung beziehen und dabei nicht die Würde des Kindes untergraben. Aber im zweiten Schritt muss mehr Wert auf Medienkompetenz gelegt werden! Entweder - das wäre der Idealfall - durch die Verwendung neuer Technologien, denn auch die SchülerInnen werden vorwiegend über diese beeinflusst, oder, durch Lektüre von Primärquellen (Statistiken, Einsatzberichten, Gesetzen, Menschenrechten, usw. ). Diese Prozess ist längerfristig und erzielt keine Resultate von heute auf morgen. Aber wenn wir selbstbestimmte SchülerInnen erziehen wollen, wird es Zeit, dass diese Meinungen von Fakten unterscheiden und fundiert argumentieren können … 

Ihre pädagogischen Innovationen in bester Hand!